Prolog - Ein Traum

„492...493...494...495...496...497...498...499...500!“ Mit zitternder Stimme zählt er seine Schwerthiebe die er kurz vor den Einschlag auf den hölzernen Boden abbremst.

Mit den letzten Schlag lässt er den Wind ein letztes mal aufheulen und legt die selbstgemachten Holzschwerter beiseite. Bevor er aber die Scheune verlässt um noch vor dem Duschen das nun nach ihm förmlich schreiende Mittagessen zu sich zu nehmen, wirft einen letzten Blick auf den schwankenden Boxsack.

Du hast wieder trainiert, oder?“ Sprach die Mutter als er am Wohnzimmer vorbei ging.

„Ja.“ Erklang es herzlos aus seinen Mund.

„Du warst heute schon Arbeiten und du musst noch zu Schule, du solltest dich nicht so quälen...“ Seine Mutter pausierte kurz ihr Sorgenflut.
„...das Essen ist auch schon kalt.“ Ergänzte sie schließlich.

„Macht nichts ich mag es kalt.“ Sprach er mit gezwungen heiterer Stimme.

Die ihm entgegenkommende Schwester begutachtet seine Beine und beißt in einem Apfel aus dem Esszimmer.

„Du humpelst schon wieder?“ Fragt sie mit halbvollen Mund mit einen Ton als würde sie mit einen Idioten reden ohne dabei ihr Gesicht zu verziehen.

„Ein bisschen, morgen ist es wieder weg.“ Sagt er gelassen als er versucht sein Gang trotz Schmerz normaler wirken zu lassen.

Nach dem er sein Tellerinhalt aufgegessen hat verschwindet er im ersten Stockwerk des Hauses und lässt sich in eine Wanne voll mit brühend heißen Wasser nieder. Er schreit innerlich auf und ballt seine Fäuste zusammen während sich sein Körper durch die Hitze immer Rötlicher färbt und er schon überall ein Schmerzhaften Brennen ertragen muss.

Und das soll die Regeneration steigern? Irgendwann bringt mich das eher um. Zumindest ist aber danach immer der Schmerz in den Gliedern weg. Wie immer versucht er seine sich selbst auferlegte Tortur vor sich zu rechtfertigen.

Es ist nun Dunkel und er geht - besser gesagt tänzelt - erschöpft in sein Bett. Bevor er in den neben den Bett stehenden, schon vor seinen Bad Hochgefahrenen, Laptop sein Passwort eingeben kann verliert er sich in einem tiefen Schlaf.











Wieder bei Bewusstsein füllt der Atemraubende Gestank von frischen Blut seine Nase während sich mit der deutlich Feuchten Luft füllt. Er öffnet seine Augen um sich in einer Stehenden Position wieder zu finden wobei er den Boden unter seinen Füßen nur bedingt spüren kann als seien seine Beine eingeschlafen.

Wo bin ich? Stellt sich ihm die nicht ausgesprochene Frage während er seine Umgebung betrachtet.

Er schaut sich um und findet sich in einer aus Stein gebauten Zelle wieder auf deren Boden eine auseinander gerissene Leiche in einer rießigen Blutlache, welche bei näheren Betrachten immer noch zu fließen scheint, liegt. Zur Leiche lässt sich nichts anderes sagen als das sie einen jungen Menschen zu gehören scheint welcher sehr mager oder besser gesagt fast knochig war. Einen weiteren interessanten Anblick verspricht eine in der Blutigen Ecke sitzende junge Frau, welche man wegen ihren abgemagerten Erscheinen auf frische Dreißig schätzen würde. Doch die Giftgrünen Augen welche ins Leere starren verraten sie kann nicht älter als 22 sein.

Das tief rote Haar welches sich an ihren von Lumpen bedeckten Körper anschmiegt und sich auf den Boden niederlässt strahlt, mit der Kombination der Entschlossenen Augen, eine nicht zu unterschätzende Stärke aus. Die Schönheit der Frau welche trotz der Erscheinung eines Jahrzehnte gehaltenen Gefangenen einen in ihren Bann zieht bildet nur einen umso stärkeren Kontrast zu ihrer Brutalen Natur welche nur durch ihre Blutigen Hände zu Ausdruck gebracht wird. Denn es ist Ein deutlich wer diese Leiche zu verantworten hat.

„Hey, alles okay?“ Fragt er auf eine Obligatorischen Art und Weise.

Sie zeigt keine Reaktion und starrt einen sich aus den Blut gebildeten Kreis auf dem ich stehe wirft aber kurz einen prüfenden Blick an die Leiche und das aus ihr fließende Blut. An den Geruch nun gewöhnt versucht er ihren Arm zu fassen doch es fühlt sich an als wäre sein Arm aus einer Windmasse durch welche ihr Arm einfach durchgeht.

Ein Geist? Bin ich jetzt ein Geist? Mit diesen Gedanken versucht er seine Situation in diesen Traum zu begreifen, doch bevor er weiter darüber nachdenken kann öffnet sich die Tür und eine Gruppe in Mittelalterlich wirkenden Wachmannsrüstungen gekleideter Männer betreten den Raum.

Dabei trägt jeder das gleiche Wappen welches aus einen Schwarzen Mond und einer Weißen Sonne besteht.

„Sie hat es schon wieder getan!“

„Verdammte Hexe.“

Ein Man zieht sein Schwert, doch ein Schrei hält ihm vor jeden weiteren Bewegung auf.

„Weg mit den Waffen, wir haben unsere Befehle. Und wehe dem der auch meint in der Zelle sein Glück versuchen zu müssen wie dieser Idiot. Macht das sauber und verlegt sie wieder.“ Die vorhin noch Blut lüsternen Männer schweigen.

Doch wieso verstehe ich sie, obwohl ich diese Sprache das erste mal höre?

Der junge Man beschließt nun der eskortierten Frau zu folgen welche von zwei Männern an ihren Armen hochgehoben und dann getragen wird. Sie gehen einen steinernen Korridor entlang in dem durch die in Stein gehauenen Fenster ein fürchterlicher Wind weht dessen Ton Peitschenhieben die das Steinerne Gebäude Schällen wollen gleicht.

„Da ihr nicht auf mich reagiert scheint ihr mich nicht zu sehen, oder?“ Spricht er oder lässt zumindest ein einen Wind gleichendes geflüster von sich welches sofort in den Geräuschen der Umgebung verloren geht.

Keine Reaktion aber ich könnte bei meinen Unterhaltungsversuch schemenhaft meinen Atem sehen. Vielleicht bin ich in diesen Traum eine Art Geist?

Die Gruppe hält am Ende des Korridors vor einer massiv Eisernen Tür, der anscheinend ranghöhste Man aus der Gruppe spricht zur Gefangenen:

„Diesmal kommst du in die Isolationshaft und keine Sorge für dich gibt es keine Art von Gesellschaft mehr. Es ist nervig genug das wir dich nicht töten dürfen, da brauch ich keine anderen Toten mehr. Hexe!“ Spricht er mit einer vor Wut zitternden Stimme.

Beim Wort Hexe spuckt er auf den Boden als hätte er Gift in den Mund genommen und schmeißt die zierliche Frau in die neue Kammer. Die Tür wird fest verschlossen , aber der sich frisch gefundene Geist geht durch sie mit einer ungewöhnlichen Natürlichkeit. Er setzt sich neben der am Boden liegenden „Hexe“ und beginnt sie wieder zu mustern.

„Du scheinst hier nicht viel zu essen zu bekommen, sie werden dich aber nicht verhungern lassen? Oder?“ Spricht er die nun etwas mehr ramponierte Frau an.

Schon wieder rede ich mit mir selbst, verdammt.

Als er das mit Blut getränkte Haar ansieht kann er deutlich sehen wie das Blut langsam verschwindet als würde sie es mit ihren ganzen Körper trinken. Als er gedankenlos wieder Fragen ins nichts stellen will kann er schwach das Fluchen der zurzeit Kraftlosen Kreatur hören:

„Verflucht...Blutmagie...wieder...nichts.“

Nach dem sie mit den letzten Rest ihrer Kraft ihre Sitaution verfluchte verfiel sie den nach ihr rufenden Schlaf.

Anscheinend muss sie so was wie eine Bluthexe sein und entweder sie braucht Blut für ihre Zauber oder als Quelle für ihre Kraft.

Nach einer halben Stunde des sinnlosen Herumsitzens und Kopfzerbrechens beschließt der junge Mann dieses „Gefängnis“ zu erkunden. Die anderen Zellen waren Leer oder mit Menschen gefüllt welche sich in einen deutlich schlimmeren Zustand als die Hexe befanden, bei manchen Zellen verriet allein der Geruch der ihnen Entwich den Zustand der Insassen.

Als er aber im nächst höheren Stockwerk seine Entdeckungstour fortsetzt Begrüßt ihm ein fast Adlig gekleidete Mann. Dieser trägt einen weißen Ledernen Mantel, auf deren Schultern einmal ein Mond und einmal eine Sonne abgebildet ist. Diese Jacke verdeckt seinen ganzen Körper und dient eindeutig zum Schutz und nicht als einfache Kleidung.

„Diese Hexen werden immer lächerlicher jetzt beschwören sie sogar Teufel ohne sie zu binden, anscheinend wissen sie nicht das erst das Binden die ihnen Bekannte Kraft der Ungeheuer entfaltet. Aber was rede ich vor mir hin du kannst mich sicherlich nicht verstehen. Nun alleine dich auszulöschen sollte mir etwas Langweile vertreiben.“ Der Redefreudige Man handelt als hätte man ihm gezwungen Ungeziefer zu beseitigen.

Der Man zielt mit zwei Fingern auf seine Beute aus denen ein schwarzer Flammenstrahl zielsicher schießt. Doch der mehr als verwirrte junge Mann weicht intuitiv aus. Er nimmt seine Boxhaltung an und widmet seine ungeteilte Aufmerksamkeit den Feuersprühenden Mann. Dieser nun anscheinend einen größeren Zauber wirkend wird sofort von einen Schlag dem er knapp ausweicht unterbrochen. Es entsteht ein Wettrennen zwischen den Fäusten des als „Teufel“ betitelten und den Zaubern eines Unbekannten. Immer wenn ein Zauber getätigt wird weicht der „Teufel“ sich auf kurze Distanz haltend aus nützt aber die Pausen zwischen den Angriffen des Gegners um ihm zurück zu drängen und sein Takt zu unterbrechen. Stunden vergehen und als der „Teufel“ denn anscheinend nicht mehr Zauberfähigen Gegner einen Schlag verpassen will, verschwindet dieser vor seinen Augen einfach und die ihm fremde Welt mit ihm.

„Verdammter Mistkerl fast hätte ihm gehabt, bei Helios das nächste mal Krieg ich ihm.“ Waren die noch aus der Leere erhallenden Worte.

Verschwitzt und außer Atem reißt es ihm aus den Bett als hätte man ihm nach einen Marathon in dieses Reingeschmissenen. Panisch und Orientierungslos verteilt er noch einige Schläge, kapiert aber seine Lage als er mit den Kopf gegen das Holzgestell des Bettes knallt.

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